Dienstag, 1. November 2011

Nachruf

Einen Bruder schenktest du mir, dem ich an seinem Bette vom Maikäfer sang, den ich mir vorstellte, wie er wohl aussehen würde wäre er erwachsen, wir gaben ihm, dem Kleinsten alles Leckere, damit er es mit uns teile, wie du uns, nahmen wir ihm jede Hürde aus dem Weg, du arbeitest Tags und Nachts, klagen hörte man dich nie, denn was ein Mann sei müsse so sein, für die deinen, zu denen ich mich auch zählen durfte, gingst du durch jedes Feuer, für die deinen hättest du dich einer Mutter gleich vor jedes Hindernis geworfen, du gönntest dir selbst als letztes, deine Freude war es von dir zu geben, viele Lieder hörte man bei dir, und du kochtest selbst nach der Arbeit die du Tags wie Nachts aus purer Freude für uns machtest, gehauen hast du mich nie, die Drohung allein war genug, dann gabs mal Hausarrest, aber nein, ich kann mich nicht an einmal erinnern, wo es dir gelang mich wenn überhaupt zu hauen, hättest du es gewollt war ich schneller weg, was als Spass zu deuten ist, denn ich wusste, wenn dann auch was ich wenn falsch gemacht hatte, und war ebenso schnell weg.
Darum bin ich auch ein Freund von Gewaltfreien Methoden, auch das verdanke ich dir, denn das bedarf einer Zuführung von Reife nicht.


Deine Sichtbaren Erfahrungen mit Krieg, in den du gingst, um deinen Vater zu beweisen, dass du ein Mann seist, brachten mich auch final dazu mir die Frage bei der Musterung zu stellen, möchtest du wirklich für diese Dicken Männer dein Leben riskieren, und meine innere Antwort war nein, ich frug mich irgendwie auch möchtest du ein Mann sein, dann sag nein, und so diente ich nicht.
So wie ich mich dann frug, als mir ein Jüdischer Freund am Tresen sagte, los komm trink dir ein Bier, dann wirst du ein Mann, da sagte ich mir abermalig, weil ich nicht mache was andere so von mir wollen trinke ich eben keines, weil ich wusste was dieses Zeug anrichtet, auch das lernte ich an deinem Beispiel, sprich du warst mir eine Lektion in allen Ebenen,
dass er mir dann noch seinen Tod ankündigte, für das nächste Jahr und sein letzter Wunsch es war mit meiner Mutter ins Neue Jahr sein letztes zu tanzen, und beides so eintrat, erstaunte mich.
(Erstaunlich an ihm war, ein Bier und ein Kurzer für den Unsichtbaren, wer mag der wohl neben ihm gewesen sein ..auch war niemand mit ihm wirklich Freund, aber dadrüber definierte er sich gar, über mich lachte er gern und meine Mutter mochte er, anderen Frauen gab er Geld, damit sie ihn in Ruhe liessen,..)
Ich hatte ihm widersprochen, er würde steinalt, leider hatte er Recht, und da sieht man mal wie Männlich Bier ist, wo doch alle schon weg sind die mir dies so anrieten, so kann männlich sein, doch nicht so gesund sein.
Einen Aktenordner voll, dann gaben sie auf,  
diesen Krieg verlor die Bundeswehr im Frieden gegen mich, dein Schicksal zeigte es mir unbewusst auf, dass ich es nicht will.
Weil ich nicht für Vernichtung hier bin, sondern für Bewahrung.


Auch den Zivildienst nahm ich nicht, denn ich sagte mir, unter Zwang lasse ich mich weder auf das eine noch das andere ein.


Diese vielen Löcher die ich dir in den buchstäblichen Bauch frug, waren dir zwar manchmal lästig, aber da musstest du durch. 
Dein fragen, wieso ich denn nicht ausginge und Party mache wie andere auch, seltsam und verwundert auf diese vielen Blätter schauend, die ich mir durchlass und lernte, um es mir selbst zu beweisen, fand ich dennoch interessant..es muss dich sehr erstaunt haben wie viel Wissen in Blättern sein kann, aber du rührtest diese Berge von Papier nicht an.Trotz dass sie von den Aussenstehenden wie Chaos aussahen.

Wenn fünf um ein Loch standen und einer drin arbeitete so trug er deinen Namen.
Arbeit in allen Variationen du hast sie angenommen, als wäre es ein Spaziergang, mit Verbrannter Jacke kamst du heim, als die Küche deines Arbeitsgebers brannte, man sah es dir nicht an. du hattest immer ein Gesicht, dem man kaum ein Leid ansah.

Ich wusste wirklich alles von dir, Geheimnisse, die gab es nicht unter uns, als ich dich dann Tod vor mir liegen sah, der Kalte Schweiss auf der Kalten Stirn, so lagst du da, tapfer wie immer, als seist du friedlich eingeschlafen und einfach nicht mehr aufgewacht.
Deinen Wunsch unter Menschen zu sein, hat dir dieser Danklose Staat nicht erfüllt, sie erzählten dir 1,5 Jahre von einer Pflegestufe, die du haben müssest, um in ein Altersheim zu können, in dass du wolltest,
mehrfach bist du hingefallen und wieder aufgestanden, 
aber das reichte nicht für eine Pflegestufe, man muss wohl erst gestorben sein, um diese zu erfüllen, deinen letzten Weg müssen wir ausserhalb der Kapelle stattfinden lassen, 
denn selbst dort will dieser Staat Geld sehen, 
schliesslich gehöre ihm diese Kapelle, dabei hast du hier mehr im Tiefbau gebaut und abgerissen, als diese Obrigkeit wohl insgesamt, 
also werde ich, für dich sprechen, denn wer dich nicht in seiner Kapelle möchte, der hat auch nicht auf deinem letzten Weg zu sprechen und ebenso wenig bei deiner Beisetzung.
UNmenschlich bis zum Schluss, und du warst stolz auf dieses Land,
zum Glück fehlte dir diesbezgl. Überblick zu erkennen, was es wirklich mit uns anrichtet. 
In vielem wollt ich sein wie du, in anderem eben nicht, so kam der Kelch zum Brunnen, bis er selbst zum Brunnen wurde.
Das war so nicht mehr deine Welt, deine war die der Tat, und der Leidenschaftlichen Aufopferung.
..wir sind hier nur Instrumente, Menschen sind etwas völlig anderes,
diese Künstliche Welt ist so keines Menschens wert der noch Herz in sich trägt.

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